Durch diverse soziale Netzwerke, die sich in den vergangenen Jahren immer wachsender Beliebtheit erfreut haben, beginnt sich der Begriff von Freundschaft wesentlich zu verändern.
Ich habe allein durch Facebook Einblick in das Leben von nahezu 150 Leuten, die ich mehr oder weniger gut kenne.
Mit einem einzigen Klick erfahre ich, was bei denen im Leben gerade so abläuft, mit wem sie feiern gehen, dass sie gerade das Studienfach gewechselt und umgezogen sind oder einen neuen Partner haben. Dafür muss ich ihnen nicht mal schreiben, denn diese Informationen stehen für mich sichtbar im Netz. Kein blödes „Na, was machst du so?“, kein „Hat das mit dem Studienplatz jetzt eigentlich geklappt?“. Ein Klick, alle Informationen.
Das führt bei mir dazu, dass ich mit weniger als 10 dieser fast 150 Menschen überhaupt kommuniziere. Wozu auch, das, was sie mir erzählen würden, hätte ich wahrscheinlich sowieso schon mitbekommen.
Es gibt aber umgekehrt auch Menschen, deren Facebook-Profil ich eher sporadisch verfolge und mit denen sich die Kommunikation auf 4-6 Nachrichten pro Jahr beläuft. Der Unterschied dabei ist, dass diese Nachrichten nicht „Na, wie läuft’s bei dir so?“ lauten, sondern „Ich bin in der Stadt, wollen wir uns treffen?“
Diese Menschen sind für mich Freunde. Freunde, mit denen sich, obwohl man sich lange nicht gesehen hat, sofort das Gefühl von Vertrauen einstellt, mit denen man sich einfach mal halbjährlich über die Neuigkeiten im eigenen Leben austauscht und alte Erinnerungen heraus kramt, um darüber zu lachen. Und sich nicht abgeschrieben fühlen, wenn ich mal 6 Monate nichts von mir hören lasse.
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass diese Menschen genau diese Art von Freundschaft genauso zu schätzen wissen wie ich.
Danke.
Über Freunde und das leidige Thema Kontakthalten
März 8, 2011 von porzellanhaus
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